Ambitionierte Klimaziele gepaart mit digitalen Plattformen

Auf der Klimakonferenz in Madrid zeigt die norwegische Hauptstadt der Welt, wie man Ziele richtig setzt. Oslo will seine eigenen CO2 -Emissionen bis 2020 halbieren und möchte sich damit als Vorbild für andere Metropolen positionieren. Denn laut Vegar Andersen, einer der sieben Vizebürgermeister Oslos, sind Städte für mehr als 70 Prozent der Treibhausgase verantwortlich. „Mehr als 55 Prozent der Weltbevölkerung lebt in Städten und urbanen Räumen, Tendenz steigend“, so Andersen.

Auch in deutschen Städten will man die Emissionen drastisch senken. Städte wie Köln, Heidelberg oder Aachen haben den Klimanotstand ausgerufen und auf die Dringlichkeit hingewiesen, auf kommunaler Ebene CO2 -Emissionen zu reduzieren und den Umweltschutz ins Zentrum des politischen Handelns zu rücken. Das entspricht dem Wunsch der Bürger, in Zukunft in sauberen, sicheren und effizienten Städten zu leben. Um die Treibhausgase dauerhaft zu senken und die Herausforderungen der Energiewende zu meistern, ist es unabdingbar, grüne Energien vor Ort zu fördern und die Stadt zur digitalen, vernetzten Smart City umzurüsten.

Smart mit Strom aus der Region

Das seit diesem Jahr gültige Regionalnachweisregister des Umweltbundesamts ist die erste staatlich zertifzierte Möglichkeit, die lokale Herkunft von Grünstrom mithilfe eines digitalen Stempels zu garantieren. Kunden können sicher sein, dass sie mit dem Abschluss eines so zertifzierten Stromvertrages die Energiewende vor Ort fördern. Dieser Nachweis hat den Vorteil, dass er besonders einfach und direkt über das entsprechende Energieprodukt beziehungsweise die konkrete Anlage, die den Strom erzeugt, informiert.

Regionalstrom

Regionalstrom – also regenerativer Strom, der in einem Radius von maximal 50 Kilometer Entfernung vom Verbraucher erzeugt wird – kann den Ausbau regenerativer Anlagen beschleunigen und gleichzeitig die Wertschöpfungskette vor Ort stärken. Emissionen werden gesenkt und die Akzeptanz der Bevölkerung für die Energiewende gefördert. Vor allem kleine Stadtwerke proftieren von transparenten und glaubwürdigen Nachweisen. Sie helfen, die Kundenbindung zu stärken und Ökostrom-Discountern etwas entgegenzusetzen, indem sie eine eigene, regionale Marke etablieren und sich vom Wettbewerb abheben können. Das kommt bei den Kunden an: Laut einer Forsa-Umfrage bevorzugen 65 Prozent der Energiekunden Grünstrom aus einer lokalen Wind- oder PV-Anlage, falls dieser entsprechend gekennzeichnet ist.

Plattformen als Garant für Smart Cities

Die Bereitschaft, auf klimafreundliche Alternativen umzurüsten und in lokalen Grünstrom zu investieren, war nie so hoch wie heute. Mit dem Abschluss eines regionalen Ökostromvertrags können Verbraucher den persönlichen Ausstieg aus fossilen Energien vollziehen. Je weiter der Ausbau digitalisierter Lösungen voranschreitet, desto präziser werden auch Verbrauch und Erzeugung untereinander abgeglichen. Die Alliander AG hat einen digitalen Marktplatz entwickelt, der regionale Konsumenten und Erzeuger zusammenbringt und einen viertelstundenscharfen Energieaustausch ermöglicht. Mit dieser Plattform erhalten regionale Stromproduzenten die Chance, sich in der Region als Marke zu etablieren, während Verbraucher die Kontrolle über ihren eigenen Strommix erhalten. Dadurch wird weniger Strom aus dem vorgelagerten Netz benötigt, Belastungszustände werden früher erkannt und der Infrastrukturbedarf kann über längere Zeit besser eingeschätzt werden. Die Folge: Sinkende Stromkosten und eine bessere regionale Abstimmung zu Peak Shaving und Demand Response, was wiederum zur Entlastung auf der Mittelspannungsebene beziehungsweise auch auf der Nieder- und Hochspannungsebenen führt.

Smarte Lösungen fördern Integration

Digitale Lösungen und Plattformen machen Städte und Regionen nicht nur smarter, sondern sie ermöglichen auch die Vernetzung dezentraler Energieproduktionsstätten mit den Verbrauchern. Produktionsüberschüsse und -engpässe können zukünftig besser vorausgesagt und somit die sichere Stromversorgung in Zukunft garantiert werden. Besonders bedeutend wird dies auch für die Integration von Elektromobilität ins bestehende Stromnetz oder der Umrüstung auf energieeffzientes Heizen und Wohnen.

 

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