Björn Janson

Björn Janson im Interview

Björn Janson betreut die Einführung der Regionalstrom-Lösung in seiner Funktion als Business Development Manager bei der Alliander AG.

 

Du bist seit fünf Jahren bei Alliander. Was hat Dich zu Alliander geführt?

Die Tatsache, dass Alliander die Chance bietet die Energiewelt mitzugestalten, sich aktiv mit Smart Grid Themen zu beschäftigen und mein Studium in Sustainable Energy Technology haben mich bereits früh zu dem Unternehmen geführt. Die noch notwendigen Änderungen unseres Energiesystems sehe ich als Herausforderung, der sich jeder mit Interesse an Technischen Systemen und der Energiewende annehmen sollte. Eine weitere Motivation ist es die Gesellschaft für Themen, wie Stromausfälle in einem zunehmend hochkomplexen System, zu sensibilisieren.

 

Was ist dein aktuelles Projekt und deine Aufgaben bei Alliander?

Derzeit arbeite ich an der Anpassung einer Peer-to-Peer Energiehandelsplattform aus den Niederlanden für den deutschen Markt. Meine Aufgaben beinhalten die Marktforschung, strategische Prüfung, Business Planung, Erstellung von Business Cases und die Begleitung der technischen Umsetzung. Letzteres ist sogar eine meiner Kernkompetenzen, da ich davor bereits einige Jahre Softwareentwickler bei Alliander war. Das Produkt wird aktuell ziemlich stark weiterentwickelt. Den Kern bildet ein digitaler Marktplatz für Regionalstrom. Für den deutschen Markt wird die Plattform an das seit Jahresbeginn 2019 in Kraft getretene Regionalnachweisregister des Umweltweltbundesamts angepasst. Unsere Lösung liefert bereits jetzt eine Übersicht aller verfügbaren EEG-Anlagen in einem Radius von 50 km. Der Fokus liegt also auf der Nachweisbarkeit der Herkunft des verbrauchten Stroms. Wir wollen so transparent wie möglich sein.

 

Welchen Herausforderungen musst Du dich dort stellen?

Der Job ist sehr vielseitig. Als Produkt Manager habe ich die Aufgabe, die Vision und den Nutzen der Energieplattform darzustellen sowie aufzuzeigen, inwiefern diese in den deutschen Markt passen. Marktforschung, Sales und die Zusammenstellung von Business Cases sind neue und zusätzliche Aufgabengebiete für mich. Die neuen Aufgaben und die Implementierung der Produkte sind durchaus Herausforderungen, an denen wir gemeinsam im Team arbeiten.

 

Inwiefern bringt deine Arbeit die Energiewende voran?

Akzeptanz und Sensibilisierung für Energiethemen sind wichtige Aspekte für die erfolgreiche Energiewende. So müssen wir alle gemeinsam nachhaltig handeln und realisieren, dass Energie nicht etwas ist, was einfach nur aus der Steckdose „stammt“. Meiner Meinung nach sollte der Gesamtverbrauch bewusster wahrgenommen werden und über die Verfügbarkeit von Erneuerbaren Energien nachgedacht werden. Die Lösung, die Alliander bietet, ist aus meiner Sicht die ideale Lösung Erzeuger und Verbraucher zu verbinden, auf regionaler Ebene zu handeln und die genannte Akzeptanz zu erhöhen. Die Automatisierung und hohe Effizienz unserer Systeme übernehmen eine sehr wichtige Rolle im Hinblick auf die Umsetzbarkeit einer nachhaltigen Energieversorgung. Damit die Effizienz im Energiebereich erhöht wird müssen dessen Erzeugung und Verbrauch regional und zeitgleich abgestimmt werden. Ich denke, dass regionale Energiemärkte eine tragende Rolle in unserem zukünftigen Energiesystem übernehmen. In Anbetracht fehlender Kenntnisse, Expertise oder auch Zeit für Energieeinkauf ist Automatisierung auf diesem Markt besonders wichtig.

In den Niederlanden konnten wir bereits die Machbarkeit und den Erfolg unseres Produktes beweisen. In den nächsten Jahren arbeiten wir an dessen Implementierung auf dem deutschen Markt. Damit schaffen wir durch unsere Arbeit die perfekte Grundlage für ein zukünftiges Energiesystem und können gemeinsam mit unseren Kunden weitere Produkte und Geschäftsmodelle aufbauen.

 

Was tust Du privat für die Umwelt?

Statt zu fliegen, reise ich so viel wie möglich mit dem Zug. Ich ernähre mich bewusst, esse weniger Fleisch, kaufe hauptsächlich Bioprodukte und reduziere meinen Plastikabfall auf ein Minimum. Natürlich habe ich auch einen Grünstromvertrag. Zu Hause nutze ich Smart Lighting und Smart Switches für mehr Energieeinsparungen. Bereits in den Niederlanden habe ich über ein Smart Meter und verschiedene Apps meinen Stromverbrauch überwacht und analysiert, um so die eigene Effizienz zu steigern. Langfristig plane ich mein eigenes Zuhause komplett nachhaltig aufzubauen und über das Verknüpfen verschiedener Technologien so autark wie nur möglich zu wohnen. Ich denke, dass wir alle gemeinsam an der nachhaltigen Gestaltung der Umwelt mitwirken und arbeiten sollten.

 

regionalstrom.alliander.de

umweltbundesamt.de/regionalnachweisregister